Freitag, 19. Oktober 2012

Filmreview: Cube

Sechs Menschen erwachen eingeschlossen in würfelartigen Räumen und versuchen schließlich, gemeinsam dem riesigen Gebäude zu entfliehen. Dabei sind manche der Räume jedoch mit tödlichen Fallen gespickt, und die Nummern an den Türen scheinen ein mathematisches Geheimnis zu beinhalten - und das ist nicht das einzige Problem, denn auch unter den Gefangenen gibt es immer stärkere Spannungen.

Mehr Informationen braucht man eigentlich gar nicht, um a) zu wissen, worum es geht und b) zu merken, was für ein gewaltiges Potenzial in der Geschichte steckt. Cube hätte ein philosophisch angehauchter, nervenaufreibender Psychothriller werden können, dem stehen aber einerseits die unglaubwürdigen, gestelzten Dialoge und andererseits die großteils miserablen Schauspieler im Weg. Maurice Dean Wints "Ich bin grad echt sauer und kurz vorm Durchdrehen"-Blick lässt sich am ehesten mit der mimischen Wandlungsfähigkeit eines Steven Seagal vergleichen. Außerdem schafft es der Film nicht ganz, den psychischen Stress, die Panik, die nackte Angst der Eingeschlossenen rüberzubringen. Dazu ist vielleicht auch der abgedeckte Zeitraum zu kurz - wenn erstmal Hunger und Durst einsetzen, hätte das Geschehen noch sehr viel eindringlicher werden können.
Ein weiterer Störfaktor ist der selten dämliche "dramatische Höhepunkt" kurz vor Schluss, auch wenn die Schlussszene selbst wirklich passend ist.
Was der Film dagegen gut macht, ist, dass er uns weitestgehend im Unklaren über Sinn, Herkunft und Lage des Würfels lässt (was dann die Teile 2 und 3 allerdings ebenfalls niedergebügelt haben), ebenso wie wir nie erfahren, warum gerade diese Menschen "ausgewählt" wurden, wie sie dorthin gekommen sind und wer hinter dem ganzen Schlamassel steckt. Zu viele Informationen hätten den Cube seines größten Angstfaktors beraubt, nämlich der Ungewissheit, des Mysteriösen. 


Fazit: nicht wirklich schlecht, aber es hätte so viel besser sein können. Die wirklich herausragende Story kann den Film nicht alleine tragen, und es gesellen sich mit der Zeit einfach immer mehr negative Aspekte und unfreiwillig komische Momente dazu. Da wäre viel mehr drin gewesen.

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