Georg Heym - Resignation
Hoch ragt der Neubau in
den Abendwind
Der sacht vom
Flusse kommt gezogen.
Welle um Welle
vertauschet sind,
In die Dämmerung
fließen die Wogen.
Siehe, ein
Feuerlein blinkt in die Nacht
Und es drängt
sich von bleichen Gestalten
Von Fronden
gehetzt, vor der Arbeit verwacht,
Sahst du, wie die
Fäuste sich ballten.
Fern gen Süden
die Schwäne sich reihn,
Wellen nach, Wogen
nach sind sie verschwunden.
Sie fliegen zur
Freiheit zum Sonnenschein.
Ach, uns sind ja
die Hände gebunden.
Dieses Gedicht verfasste der damals 16-jährige Heym 1904, und schon hier zeigt sich der enorme Einfluss, den er auf den deutschen Expressionismus haben sollte: die Stadt (repräsentiert durch den "Neubau") zerstört das Individuum durch Anonymität, Überforderung und Einsamkeit. An seine Stelle tritt eine gesichtslose Masse, und es gibt keine Hoffnung, sich dieser Entwicklung entgegenzusetzen.
Spätere Werke Heyms zeigen eine noch düsterere Weltanschauung, so z.B. sein vermutlich bekanntestes Gedicht "Der Krieg".
Heym stirbt 1912 24-jährig, als er einem beim Eislaufen verunglückten Freund - der Schriftsteller Ernst Balcke, der ebenfalls umkommt - helfen will und selbst einbricht.
Spätere Werke Heyms zeigen eine noch düsterere Weltanschauung, so z.B. sein vermutlich bekanntestes Gedicht "Der Krieg".
Heym stirbt 1912 24-jährig, als er einem beim Eislaufen verunglückten Freund - der Schriftsteller Ernst Balcke, der ebenfalls umkommt - helfen will und selbst einbricht.
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