Und endlich stirbt die Sehnsucht doch ---
wie Blüthen sterben im Kellerloch,
die ewig auf ein bisschen Sonne warten.
Wie Thiere sterben, die man lieblos hält,
und alles Unbetreute in der Welt!
Man denkt nicht mehr; »Wo wird sie sein –?!?«
Ruhig erwacht man, ruhig schläft man ein.
Wie in verwehte Jugendtage blickst Du zurück,
und irgendeiner sagt Dir weise: »S' ist Dein Glück!«
Da denkt man, dass es vielleicht wirklich so ist,
wundert sich still, dass man doch nicht froh ist!
Peter Altenberg - gebürtig Richard Engländer - hat seinen Ruhm eigentlich dem großen Karl Kraus zu verdanken, ohne dessen Ansporn er seine Werke vermutlich nie veröffentlicht hätte.
Altenberg, der aus gesundheitlichen Gründen nie einer geregelten Arbeit nachging, verbrachte die meiste Zeit in Wiens Kaffeehäusern, wo er sich von flüchtigen Beobachtungen und Eindrücken zu seinen fragmentarischen Texten inspirieren ließ. Somit ist er in die Kaffeehausliteratur (das gibt es tatsächlich) einzuordnen, die bei ihm dem Impressionismus nahesteht.
Seine Texte wurden auch vertont, z.B. von Alban Berg, einem Schüler des Erfinders der Zwölftontechnik Arnold Schönberg.